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Beispiele für Deal Breaker in Vertragsverhandlungen bei Unternehmenskaufverträgen
In der M&A-Praxis ist bei den Verhandlungen des Unternehmenskaufvertrages (engl. Sales and Purchase Agreement, bzw. SPA) in der Regel über die nachfolgenden Themenbereiche eine Einigung zu erzielen. Grundsätzlich gilt dabei, dass ein guter und ausführlicher Letter of Intent (LoI) die Verhandlung des Unternehmenskaufvertrages wesentlich vereinfacht und beschleunigt. Auch eine professionelle Vorbereitung des Verkäufers auf die Due Diligence und eine gute Aufbereitung der Due Diligence Unterlagen erleichtern die Vertragsverhandlungen: der Käufer findet im Laufe der Due Diligence keine wesentlichen Dingen („Leichen im Keller“, Deal Breaker), um den Kaufpreis zu reduzieren oder die Transaktionsstruktur zu ändern.
Typische Beispiele für Deal Breaker in Unternehmenskaufverträgen sind (wenn der Letter of Intent ausführlich formuliert war und die Due Diligence keine wesentlichen neuen Erkenntnisse ergeben hat – ansonsten findet man noch viele weitere Deal Breaker):
- Anteil Kaufpreis sofort und Anteil Earn-out sowie die Earn-out Regelungen
- Gewährleistungskatalog (Käufer möchte umfangreiche Gewährleistungen, Verkäufer möchten möglichst wenige Gewährleistungen eingehen)
- Umfang der Haftung des Verkäufers (Kenntnis des Verkäufers von Dingen, Freibeträge, Höchstbetrag für die Haftung, Verjährung der Haftung, …)
- Anpassung des Kaufpreises (Definition der „Finanzverbindlichkeiten“, der Position „Barmittel“, der Rückstellungen, des Working Capital, etc.). Der Verkäufer bevorzugt das Locked-Box Modell, der Käufer wird auf der Cash free/ Debt free Regelung bestehen und möglichst viele Positionen weitreichend definieren wollen, um den Kaufpreis zu reduzieren
- Wettbewerbsklauseln zum Schutz des Käufers vor der Gründung einer neuen Gesellschaft mit gleichem Geschäftszweck
- MAC-Klausel (Material Adverse Change Klausel): Den Hintergrund der MAC-Klausel behandeln wir in einem separaten Beitrag. Beitrag zur MAC Material Adverse Change Klausel
- Escrow Account (Der Käufer wird darauf abzielen, einen möglichst hohen Betrag des Kaufpreises dem Escrow Account zuzuweisen)
- Kosten und Steuern (Verkäufer erwartet, dass der Käufer die Notarkosten etc. übernimmt; der Käufer versucht diesen Aspekt zu verhandeln; Kosten für die eigenen Berater übernimmt in der Regel jede Seite für sich)
- Rücktrittsklauseln für Käufer (häufig)/ Verkäufer (sehr selten)
- ….
Natürlich kann es in Ausnahmefällen passieren, dass der Käufer dem Verkäufer gegenüber in Vertragsverhandlungen entgegen kommend ist, dies geschieht in der Regel in den folgenden Fällen:
- Wesentlich über Marktpreisen liegender Kaufpreis („Strategischer Kaufpreis“)
- Viele potenzielle Käufer liegen im Rahmen eines Bieterverfahrens im Wettbewerb und akzeptieren deshalb einen Verkäufer freundlichen Unternehmenskaufvertrag
Oder auch im Fall BayernLB – Kauf der Hypo Alpe Adria:
- Ein lesenswerter Artikel zum Thema Unternehmenskaufvertrag: http://www.profil.at/articles/1004/560/260544/hypo-alpe-adria-kaufvertrag-bayernlb
- Der Unternehmenskaufvertrag bei einer Milliarden-Transaktion als Beispiel für einen „Verkäufer freundlichen“ Unternehmenskaufvertrag: htttp://www.profil.at/prod/560/pdf/hypo_kaufvertrag_profil.pdf
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