Mai
Welchen Einfluss haben Währungsschwankungen auf das Mergers & Acquisitions Geschäft?
Dazu kann man heute in der FTD.de das Folgende lesen:
„Euro-Krise verhagelt Deutschen Zukäufe
Die Euro-Krise macht das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen komplizierter. Starke Kursbewegungen erschweren die Bewertung und bedeuten zusätzliche Unwägbarkeit, wenn ein Konzern außerhalb des eigenen Währungsraums zukauft. Für deutsche Firmen werden Deals in den USA durch den Kursrutsch des Euro teurer – entweder weil sie in der Heimatwährung gerechnet mehr bezahlen oder wegen Kosten für Sicherungsgeschäfte…“
Bertrachtet man die Zahl der grenzüberschreitenden Transaktionen und deren Entwicklung an, dann stellen wir keine Korrelation zwischen der Entwicklung einer Währung und der Zahl der M&A-Transaktionen statt (Quelle: M&A-Datenbank KP TECH). Eine indirekte und mittelfristige Korrelation kann aufgrund des Einflusses der Währung auf die Wettbewerbssituation der Wirtschaft eines Landes entstehen. Eine Abwertung des EURO hat somit einen positiven Einfluss auf die Wettbewerbssituation der Unternehmen in Deutschland und umgekehrt.
„…Übernahmeziele im Dollar-Raum für Käufer aus dem Euro-Raum würden teurer und andersherum…“ (Quelle: FTD.de siehe oben):
Diese Aussage berücksichtigt nicht die Tatsache, dass zur gleichen Zeit die diesjährigen und zukünftigen Gewinne des akquirierten Unternehmens (hier in den USA = U.S. Dollar) in Euro umgerechnet im gleichen Kursverhältnis STEIGEN! und jede Unternehmensbewertung ein Resultat aus der zukünftigen Gewinnerwartung des übernommenen Unternehmens sein sollte.
„…SAP kündigte vorige Woche an, den US-Konkurrenten Sybase für 5,8 Mrd. $ zu kaufen. Allein der Euro-Verfall am Wochenende machte für den Konzern 500 Mio. Euro Unterschied aus, berechnete Reuters…“ (Quelle: FTD.de siehe oben)
Kurzfristig mag diese Rechnung richtig sein, mittelfristig ist die Währungsschwankung nicht relevant bzw. nur indirekt, wenn sich die wirtschaftliche Situation in den USA verschlechtern sollte und in diesem Fall das Unternehmen Sybase geringere als die geplanten Gewinne erwirtschaften wird. Ansonsten gleicht sich der in EURO gerechnete „höhere“ Kaufpreis mit den zukünftigen in EURO gerechneten höheren Gewinnen aus („Nullsummenspiel“).
Man kann die einleitenden Aussage „Euro-Krise verhagelt Deutschen Zukäufe“ auch wie folgt umdrehen und es wird kein Schuh daraus: „Amerikanische Unternehmen auf Schnäppchen-Tour in Europa – Ausverkauf europäischer Unternehmen an US-Unternehmen„. Dieser Artikel auf der Seite der KPMG Schweiz macht es nochmals sehr deutlich. „Damals“ im „lange zurückliegenden“ Jahr 2008 stand der EURO noch auf Rekordhoch und der U.S. Dollar war im Keller…nur zur Erinnerung…
Aus unserer langjährigen Erfahrung als M&A-Berater sind die nachfolgenden Gründe relevant für Akquisitionen:
- Management/ Erfahrung
- Mitarbeiter
- Kundenbasis
- Technologie (z.B. Patente)
- Schneller Markteintritt – Internationalisierung
- Umsatz und Gewinn
- Ausbau der Marktanteile
- Skaleneffekte
Währungseffekte oder Währungsspekulationen gehören nicht dazu und erschweren auch nicht die Bewertung, wie zu Beginn des Artikels zitiert! Die Bewertung (= Unternehmensbewertung) hat keinerlei Bezug zur Währung, da immer in lokaler Währung des zu akquirierenden Unternehmens gerechnet wird; siehe auch DCF-Methode oder Multiple-Verfahren.
M&A-Analysen der KP TECH finden Sie unter anderem hier
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