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Unternehmensbewertung Start-up: Bewertung von Start-up Unternehmen bei Venture Capital Finanzierungen

Jedes Start-up Unternehmen, welches sich auf die Suche nach einer Venture Capital Finanzierungmacht, stellt sich die Frage: Wie viele Anteile sollen für die Venture Capital Finanzierung abgegeben werden und was ist das Start-up Unternehmen bei einer solchen Venture Capital Runde wert? Natürlich will man bei einer Venture Capital Runde nicht zu viele Anteile abgeben und sollte sich deshalb intensiv mit der Unternehmensbewertung befassen.

Startup Bewertung – die Unternehmensbewertung von Startups in der Praxis

Unternehmensbewertungen werden in der Praxis anhand verschiedener Bewertungsverfahren durchgeführt. Praxisrelevante Verfahren der Unternehmensbewertung sind die Discounted Cash-flow Rechnung (DCF-Methode), vergleichbare börsennotierte Unternehmen („Peer Group“) und vergleichbare M&A-Transaktionen; im Falle der Bewertung eines Start-up´s am besten von vergleichbaren Venture Capital Investments in ähnliche Unternehmen. Sollten vergleichbare Investitionen in andere Start-up Unternehmen noch nicht stattgefunden haben, dann zieht man M&A-Deals von vergleichbaren Unternehmen heran. Die Kernfrage bei der Unternehmensbewertung eines Start-up´s ist nun, ob und welche der in der Praxis gängigen Verfahren relevant sind und ob diese aufgrund der nicht vorhandenen, oder sehr kurzen Historie des Start-up Unternehmens angewendet werden können.

Unternehmensbewertung DCF-Methode

Jede Unternehmensbewertung anhand der DCF-Methode verlangt eine mehrjährige Planung, die im besten Fall auf 10 Jahre angelegt sein soll. Bei einem Start-up sind derartige Planungen aufgrund der jungen und damit noch sehr flexiblen Geschäftsmodelle noch schwieriger als bei Unternehmen mit einer langjährigen Historie. Auch der anzuwendende Diskontierungszinssatz ist bei der Bewertung eines Start-up Unternehmens deutlich höher als bei anderen Unternehmen. Venture Capital Gesellschaften erwarten von Ihren Beteiligungen in der Regel eine Verzinsung beim Exit von 25%-50% pro Jahr. Diese führt im Ergebnis dazu, dass der Unternehmenswert eines Start-up´s beim Exit im Vergleich zum Zeitpunkt des Investments um den Faktor 8-10 höher liegen muss. Wir empfehlen trotz der Unsicherheiten in der Finanzplanung jedem Start-up Unternehmen eine Unternehmensbewertung anhand der DCF-Methode zu erstellen. Eine solche Bewertung führt bei den Gründern zu einer intensiven Auseinandersetzungen mit der Finanzplanung, den dahinter liegenden Prämissen und den Werttreibern in der Planung. Jeder Gründer, der sich derart intensiv mit den Prämissen und den Werttreibern auseinandergesetzt hat und damit ein detailliertes Verständnis über seine Finanzplanung entwickelt hat, kann bei Diskussionen mit Venture Capital Gesellschaften erheblich besser argumentieren. Weiterhin ermöglicht eine detailliert erstellte Finanzplanung mit Plan Bilanz, Plan GuV und Plan Cash-flow Rechnung die flexible Anpassung der Prämissen und Werttreiber im Rahmen der Gespräche mit Venture Capital Gesellschaften. (Beispiel DCF-Verfahren mit Excel)

Unternehmensbewertung – vergleichbare Unternehmen (Peer Group)

Bei der Anwendung einer Peer Group der vergleichbaren börsennotierten Unternehmen stellen sich immer zwei Fragen: Welches Unternehmen ist vergleichbar? Inwieweit sind börsennotierte Unternehmen anders zu bewerten als Start-up´s ohne Historie? Die erste Frage lässt sich dahingehend beantworten, dass man sich als Gründer intensiv mit dem Markt und potenziellen Wettbewerb beschäftigt und möglichst eine Anzahl von 10 Peer Group Unternehmen zur Unternehmensbewertung auswählt. Durch die Anwendung von Multiples wird ein Vergleich mit dem eigenen Unternehmen gezogen. Multiples sind in der Regel: Umsatzmultiples, EBIT-Multiples, EBITDA-Multiples oder auch die Anzahl der User oder Umsatz pro Kunde etc.. Zwei Dinge sollten dem Gründer eines Start-up Unternehmens bei der Unternehmensbewertung anhand von Multiples vergleichbarer Unternehmen bewusst sein: 1. Aufgrund der fehlenden Historie, der kleinen Unternehmensgröße und der nicht Handelbarkeit der Anteile eines nichtbörsennotierten Unternehmens sind hohe Bewertungsabschläge auf den berechneten Unternehmenswert vorzunehmen; diese Bewertungsabschläge liegen in der Regel bei mindestens 50%. 2. Es gilt die „Goldene Regel“, dass derjenige welcher „das Geld bringt“, die Spielregeln aufstellt, was nichts anderes heisst, als das der potenzielle Venture Capital Geber letztendlich die Peer Group festlegen wird – und nicht nur diese! Wer damit nicht leben kann, der muss entweder in der Lage sein, über einen professionellen Berater einen Wettbewerb unter den Venture Capital Gesellschaften erzeugen oder er sollte sein Unternehmen ohne Venture Capital entwickeln!

Unternehmensbewertung – vergleichbare Bewertungen bei Beteiligungen

Die beste Unternehmensbewertung eines Start-up´s ist die Bewertung anhand der bereits getätigten Investments in vergleichbare Start-up´s. Sieht eine Venture Capital Geber, dass zum Beispiel in den USA bereits eines oder mehrere vergleichbare Unternehmen finanziert wurden, dann hat der aufgrund seiner Datenbanken und Kontakte eine gute Chance, die Bewertungskennzahlen zu erfahren und er wird diese Bewertungskennzahlen auf das geplante Investment in ein vergleichbares Start-up anwenden – und er hat das gute Gefühl, dass zum Einen ein Markt vorhanden ist und zum Anderen dieser Markt so interessant zu sein scheint, dass andere Venture Capital Gesellschaften auch in vergleichbare Start-up´s investieren. Der Gründer eines Start-up´s kann entweder selbst über entsprechende Datenbanken und Kontakte die Bewertungskennziffern erfragen oder einen professionellen Venture Capital Berater einschalten, der über solche Zugänge verfügt und ihn im kompletten Prozess der Venture Capital Finanzierung berät.

Wir empfehlen den Inhabern von Start-up´s alle drei Bewertungsverfahren heranzuziehen, um eine Vorstellung über die Bewertungsspanne zu bekommen. Weitergehende Informationen zur Unternehmensbewertung, Bewertungsverfahren, etc. finden Sie hier: Artikel Unternehmensbewertung

Unsere Software Empfehlung für die Erstellung einer Unternehmensbewertung: Software Unternehmensbewertung

Startup Bewertung – Unternehmensbewertung Pre-Money und Post Money

Neben der Frage der Verfahren der Unternehmensbewertung sollte man sich über die wichtige Fragestellung: „Pre-Money Unternehmenswert und Post-Money Unternehmenswert?“ bewusst werden und den Unterschied verstanden haben sowie bei Gesprächen mit Venture Capital Gesellschaften über Unternehmensbewertungen immer nachfragen, ob es sich um die Pre-Money oder Post-Money Bewertung handelt. Die Pre-Money Bewertung ist die Bewertung vor dem Einstieg des Investors. Wenn ein Investor sagt: ich investiere 2,5 Mio. EUR bei einem Pre-Money Unternehmenswert von 7,5 Mio, dann erhält er 25% der Anteile. Das Investment von 2,5 Mio. EUR erhöht den Unternehmenswert. Wenn der Investor sagt, dass er von einer Post-Money Bewertung von 7,5 Mio. EUR ausgeht, dann erhält er im vorgenannten Fall 33% der Anteile. Die Post-Money Bewertung wird angewendet, wenn das Investment den Unternehmenswert nicht erhöht, sondern die Existenz des Unternehmens sichert.

Abschliessend noch ein Hinweis: Bereiten Sie sich professionell vor und schaffen Sie Wettbewerb unter den Venture Capital Gebern und seien Sie sich bewusst, dass die absolute Unternehmensbewertung nur ein Aspekt unter vielen bei der Wahl des richtigen Venture Capital Gebers ist. Andere wichtige Aspekte, wie teilweise ungünstige Regelungen im Beteiligungsvertrag und das Branchen Know-how sowie die Marktkontakte sind oft wesentlich wichtiger, als ein paar Prozentpunkte mehr oder weniger der Anteile, die man in einer Finanzierungsrunde mit Venture Capital abgibt! Schalten Sie wenn möglich einen professionellen Venture Capital Berater ein! Hier finden Sie einen Artikel zum Thema: Inhalte eines Beteiligungsvertrags

KP Tech Corporate Finance berät Startup Unternehmen im Bereich Venture Capital Finanzierung sowie der Erstellung von Businessplänen und der Ansprache von Venture Capital Gebern und der Verhandlung sowie Strukturierung von Venture Capital Beteiligungen.

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